ADIL ZULFIKARPAŠIĆ

BIOGRAPHIE

Der Gründer und Initiator des Bosniakischen Instituts, Adil Zulfikarpašić, wurde am 23. Dezember 1921 in Foča als Nachkomme der alten bosnischen Adelsfamilie der Čengić-Beys geboren. Obwohl er den größten Teil seines Lebens im Exil verbrachte, sind die Biografie und das gesamte Wirken dieses herausragenden bosnisch-herzegowinischen und bosniakischen Intellektuellen und Politikers eng mit Bosnien und Herzegowina verbunden.

Bereits als Gymnasiast zeigte er seine Bereitschaft, für soziale Gerechtigkeit und Gleichheit zu kämpfen, engagierte sich gesellschaftlich und trat der kommunistischen Jugend bei. Kurz darauf wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Jugoslawiens, in der er ein prominenter Aktivist war, obwohl er oft mit ihr in Konflikt geriet. Sein antifaschistischer Kampf und sein Wirken im Zweiten Weltkrieg wurden auch durch seine Verhaftung durch die Ustascha im Jahr 1942 in Sarajevo geprägt.

Seine unbeirrbare Treue zu ethischen und ideologischen Prinzipien zeigte er als stellvertretender Handelsminister in der ersten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina. Dort erkannte er die Unmöglichkeit der Durchsetzung sozialer Gerechtigkeit angesichts des wachsenden materiellen Begehrens der führenden kommunistischen Schicht nach Wohlstand und einem angenehmen Leben. Da er sich von diesem sozialen Umfeld distanzieren wollte, verließ Adil Zulfikarpašić 1946 Bosnien und begab sich nach Triest – der Beginn seines Exil- und Dissidentenlebens. In Innsbruck und Graz studierte er Politikwissenschaften, bevor er 1954 in die Schweiz übersiedelte, wo er sich als bedeutender Vertreter der bosniakischen Diaspora etablierte. Sein intensives gesellschaftliches und politisches Engagement in der Schweiz spiegelte sich unter anderem in seinem Beitritt zur Liberalen Internationale sowie in seiner Arbeit an der Gründung der Bosniakischen Demokratischen Organisation wider. Gleichzeitig pflegte er enge Verbindungen zur neu entstandenen bosniakischen demokratischen Exilgemeinschaft in Wien.

1960 gründete er in Wien die politische und kulturelle Monatszeitschrift *Bosanski pogledi*, die bis 1967 erschien. Diese Zeitschrift diente als Plattform für muslimische Emigranten aus aller Welt, die aufgrund unterschiedlicher nationaler und politischer Strömungen im Exil zunehmend Gefahr liefen, ihre kulturelle und nationale Identität zu verlieren. Mit demokratisch gesinnten Bosniaken, die sich um *Bosanski pogledi* versammelten, begann er 1964 mit der Gründung der Liberalen Allianz der Bosniaken.

Nachdem er sich von Mitte der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre als erfolgreicher und angesehener Geschäftsmann profiliert hatte, widmete sich Adil Zulfikarpašić Anfang der 1980er Jahre vollständig der politischen und kulturellen Arbeit für Bosnien und Herzegowina. Dabei entwickelte er die Idee, eine kulturelle Institution zur Erforschung der bosnischen Vergangenheit und zur Förderung ihrer Kultur zu gründen.

Im Juni 1988 gründete er in Zürich die Stiftung *Bosniaken Institut – Stiftung Adil Zulfikarpasic*. Mit der Umsetzung seines langjährigen Wunsches verlegte er das Bosniakische Institut im Jahr 2000 von Zürich nach Sarajevo, wo er die *Bošnjački institut – Fondacija Adila Zulfikarpašića* gründete. Diese Institution, die alle Sammlungen und Fonds beherbergt, nahm 2001 ihre volle Tätigkeit als Bibliotheks-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtung auf.

Adil Zulfikarpašić – Stifter, Mäzen, Wohltäter und herausragender Förderer des kulturellen und bildungspolitischen Lebens in Sarajevo und Bosnien und Herzegowina – erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen. Zu den bedeutendsten gehören die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaften der Universität Bihać (2007), die Ehrenmitgliedschaft der Akademie der Wissenschaften und Künste von Bosnien und Herzegowina (2003) sowie der 6. April Auszeichnung der Stadt Sarajevo (2002).

Eine ausführlichere Biografie des Gründers des Bosniakischen Instituts, Adil Zulfikarpašić, können Sie HIER lesen.

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